Model 1, Modell 153, Modell 368 – die Rede ist nicht etwa von Autos, sondern von Designerlampen. Und nicht von irgendwelchen, sondern von echten dänischen Designikonen aus dem Hause Le Klint. Seit über 80 Jahren steht das Unternehmen für außergewöhnliche Lichtkunst und traditionelles Handwerk. Seit 2003 trägt Le Klint den ehrenvollen Titel des königlichen Hoflieferanten.

Ein gefaltetes Meisterwerk nimmt Form an

Alles begann in den frühen 1900er-Jahren, als der Architekt P. V. Jensen-Klint eine besondere Falttechnik entwickelte, um elegante Lampenschirme aus Papier zu formen. Die gesamte Familie Klint, darunter seine Söhne Tage und Kaare, war fasziniert von dieser Technik und arbeitete unermüdlich daran, sie zu verfeinern. Doch es war Tage Klint, der 1943 den entscheidenden Schritt tat und das Unternehmen Le Klint gründete.

Mit einem innovativen Spannring, der den Schirm flexibel am Leuchtkörper hielt, setzte er einen neuen Standard in der Beleuchtungsbranche.

© Le Klint

Von Architekten und Visionären

Von Beginn an erhielt Le Klint Unterstützung durch den renommierten Architekten Kaare Klint, der als Begründer der dänischen Moderne gilt. Er gestaltete nicht nur ikonische Lampen wie das Modell 101, bekannt als „Frugtlygte“ (Lanterne), sondern entwarf auch das Firmenlogo und die Verpackungen – ein Beweis für seine ganzheitliche Designphilosophie.

Mit den Jahren wuchs das Unternehmen stetig. Die 1950er- und 60er-Jahre standen im Zeichen der Expansion und technologischen Weiterentwicklung. Die Einführung neuer Materialien ermöglichte es, noch komplexere Designs zu realisieren. Ein herausragendes Beispiel ist das Modell 153 von Andreas Hansen, das mit seinen scharfen Zickzackfalten neue Maßstäbe setzte.

Internationale Erfolge und königliche Anerkennung

Die 1970er-Jahre brachten mit Poul Christiansens Modell 172 einen Meilenstein für Le Klint: Dank seiner einzigartigen, auf Sinuskurven basierenden Faltung erlangte die Marke internationalen Ruhm und erweiterte ihr Exportgeschäft erheblich. Gleichzeitig setzte Geschäftsführer Jan Klint zukunftsweisende Impulse, indem er 1972 die Klint-Stiftung gründete, um das Unternehmen und seine Handwerkskunst langfristig zu sichern.

Am 9. Juni 1980 stattete Königin Margrethe II. dem Unternehmen einen ersten Besuch ab. Die königliche Familie hatte bereits zahlreiche Le-Klint-Lampen erworben, die unter anderem die königliche Kutsche schmückten. Jedoch erst im Jahr 2003 wurde diese enge Verbindung am 16. April offiziell besiegelt, als Le Klint der prestigeträchtige Hoflieferantentitel verliehen wurde.

© Le Klint
© Le Klint

Lichtkunst für die Zukunft

Bis heute bleibt Le Klint seiner Philosophie treu: Handwerk, Qualität und zeitloses Design. Trotz Modernisierung und internationaler Kooperationen mit Designern wie Aurélien Barbry oder Markus Johansson bleibt die Produktion in Odense – dort, wo 1943 alles begann.

Mit Modellen wie „The Bouquet“ von Sinja Svarrer Damkjær oder der skulpturalen „Swirl“-Lampe zeigt Le Klint, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können.

Zum 80. Jubiläum präsentierte Le Klint mit Modell 328 ein neues Highlight, das die klassische Falttechnik mit modernen Materialien kombiniert. Die ikonischen Lampen sind längst nicht mehr nur funktionale Leuchten, sondern kunstvolle Objekte, die Räume mit Charakter und Geschichte erfüllen.