Seit 1823 steht J. & L. Lobmeyr für feinstes Glas, meisterhafte Lüster und edle Kristallobjekte. Das traditionsreiche Wiener Familienunternehmen wird heute in sechster Generation von den Cousins Andreas, Leonid und Johannes Rath geführt.

Was Lobmeyr von Anfang an ausgezeichnet hat, fasst Johannes Rath in einem Wort zusammen:
„Authentizität. Authentisch im Stil, im Design, aber vor allem in der Fertigung. Wir machen keine Kompromisse, nur um billiger zu werden. Alles wird so gefertigt, wie es sich gehört.“
Dieses kompromisslose Qualitätsverständnis zeigt sich nicht nur in der Optik, sondern auch in der Substanz: Lobmeyr-Lüster sind für Jahrzehnte, oft Jahrhunderte gemacht. Sie können restauriert, repariert und sogar an veränderte Gegebenheiten angepasst werden.
„Sie halten auch ein bisschen mehr aus als andere, wenn sie mal nicht ganz so sachgemäß gehandhabt werden.“
– Johannes Rath, augenzwinkernd

Ein Hoflieferant mit internationaler Geschichte
Dass Lobmeyr nicht nur in Wien geschätzt wurde, zeigt ein Blick in die traditionsreiche Unternehmensgeschichte: Neben dem kaiserlich-königlichen österreichischen Hof belieferte das Haus auch den bayerischen, serbischen, griechischen und bulgarischen Hof. Bereits im 19. Jahrhundert zählten der König von Belgien, der Herzog von Brabant und der Graf von Flandern zu den Kunden.
Ein besonderes Detail ist das charakteristische Signet der Manufaktur: Seit 1865 werden alle Glasobjekte auf der Unterseite mit zart ineinander verschlungenen Buchstaben J (Josef), L (Ludwig / Lobmeyr) und W (Wien) graviert – ein diskretes Zeichen ihrer Herkunft.
Die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts überstand Lobmeyr mit handwerklicher Beharrlichkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg halfen bedeutende Aufträge dabei, das Unternehmen neu aufzustellen: Lüster für die Wiener Staatsoper, das Theater in Luxemburg, die Metropolitan Opera in New York, das Kennedy Center in Washington und sogar für den Kreml in Moskau. Später zählten auch der saudische Königshof und der Sultan von Brunei zu den Kunden der Wiener Glasmanufaktur.

Mehr als nur Lüster: feines Tafelglas und zeitlose Kristallobjekte
Lobmeyr steht nicht allein für monumentale Lüster. Ebenso prägend für das Unternehmen ist seine lange Tradition im Bereich feiner Trinkgläser, Karaffen und Kristallobjekte. Die Wiener Manufaktur gilt seit jeher als Adresse für außergewöhnliche Tafelgläser, die Eleganz, handwerkliche Perfektion und feinsinniges Design vereinen.
Von hauchdünnen Champagnerflöten bis zu facettierten Wasserkaraffen und edlen Kristallschalen entstehen in der Werkstatt Stücke, die Sammler, Gastronomen und Designliebhaber weltweit schätzen.

Johannes Rath betont:
„Gutes Design startet immer beim Material und bei den Techniken. Entwürfe, die industriell besser gefertigt werden können, passen nicht in unsere Stilwelt.“
Wertvolle Kooperationen entstehen dann, wenn Designer bereit sind, sich intensiv mit dem Handwerk auseinanderzusetzen und aus diesem Schatz gemeinsam mit den Glasmeistern Neues zu schaffen.
Klassiker und zeitgenössisches Design
Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Serie Script von Bodo Sperlein oder die Ground Control-Akkuleuchten des Designduos BCXSY aus den Niederlanden. Johannes Rath verrät schmunzelnd:
„Mein Lieblingsstück ist meist mein neuestes Baby. Dem gehört naturgemäß eine Zeit lang die meiste Aufmerksamkeit.“
Die vielleicht bekanntesten Stücke aus dem Hause Lobmeyr bleiben dennoch die MET-Lüster, die die Manufaktur 1966 für die Metropolitan Opera in New York entwarf. Bis heute ist das Modell ein Bestseller und internationales Aushängeschild der Marke.

Aktuell arbeitet Lobmeyr mit Tiffany zusammen und liefert Lüster für die weltweit renovierten Stores der Marke, eine Kooperation, die dem Wiener Unternehmen ein neues Publikum eröffnet.
Trotz internationaler Großaufträge bleibt für Johannes Rath ein Moment immer gleich bedeutsam:
„Das Schönste ist, selbst vor Ort zu sein, wenn der Kunde zum ersten Mal den neuen Luster einschaltet und ihn zum Leuchten bringt. Dieser Augenblick ist durch nichts zu ersetzen.“
